Die Holzschnitzerei in Gröden

Lange Tradition seit dem 17.Jahrhundert


In Gröden hat die Holzschnitzerei eine langjährige Tradition. Seit über zwei Jahrhunderten schnitzen grödner Bildhauer bedeutsame Holzfiguren, die weltweit bekannt sind. In Gröden, diesem kleinen Tal in Südtirol entstehen Kunstwerke aus Holz, die für Tradition und Qualität stehen. Schon im 17. Jahrhundert begann ein Teil der Bevölkerung sich dem Schnitzen zu widmen. Bald entstanden die ersten Bildhauerdynastien, die zahlreiche Altare, sowie sakrale und profane Figuren herstellten, die heute in verschiedenen Kirchen und Privathäusern weltweit zu sehen sind. Dies machte das Grödnertal zum internationalen Zentrum für Holzschnitzereien. Auch heute noch lassen viele fähige Schnitzer diese alte Tradition aufleben und sind zur selben Zeit stets auf der Suche nach Erneuerung und Originalität.

Grödner Holzschnitzer

Holzschnitzerei In Gröden leben und arbeiten viele Künstler, die ihr Talent für die Bildhauerei von ihren Vorfahren, die die Tradition der Holzbearbeitung seit Generationen weitergegeben haben, geerbt haben. Die Aktivität der Holzschnitzerei geht auf das 16. Jahrhundert zurück, als viele Bauernfamilien begannen, an den langen Wintertagen kleine Holztiere oder Spielzug zu schnitzen, um diese auf den Frühjahrsmärkten zu verkaufen. Ab dem 17. Jahrhundert begann die Kunst des Schnitzens sich weiter zu entwickeln, insbesondere ausgehend von den zwei Familien Trebinger und Vinazer, die als Promotoren dieser Tradition gelten. Durch ihre Studien in den europäischen Kunstakademien konnten Sie die Schnitzkunst verfeinern: die Kultur des Schnitzens entwickelte sich schön langsam und das Grödner Kunsthandwerk formte seine Identität. Ab dem späten 17. Jahrhundert begannen die Künstler aus dem Grödnertal sogar mit der Schaffung imposanter Altare und wertvoller sakralen oder profanen Figuren. Auch während des 18. und 19. Jahrhunderts studierten viele Künstler aus Gröden, darunter auch Mitglieder der Familie Moroder, an den Kunsthochschulen in Wien oder München. Im Laufe der Jahre verfeinerten viele Künstler die Technik des Schnitzens, auch dank der Ausbildung an der Berufsschule für das Kunsthandwerk in St.Ulrich. Die Ausbildung von zahlreichen Künstlern, die alle aus demselben kleinen Tal stammten, ermöglichte den qualitativen Aufschwung des Grödner Holzkunstgewerbes und dies führte dazu, dass sich eine einzigartige, weltberühmte Tradition der Skulptur bildete.


St. Ulrich im Grödnertal

Grödnertal St.Ulrich ist der Hauptort von Gröden in Südtirol und zählt 4.753 Einwohner. Dies ist eine bekannte Urlaubsdestination, denn abgesehen vom winterlichen Skiurlaubsangebot hat St. Ulrich auch im Sommer vieles zu bieten. Das Dorf befindet sich auf 1246 m Höhe und ist von den majestätischen Bergen der Dolomiten, die heute zum UNESCO Weltnaturerbe zählen, umzingelt. Es ist ein Ort voller Geschichte und in der ganzen Welt nicht nur für die schöne Landschaft, sondern auch für seine Tradition der Holzschnitzkunst bekannt. Die Tätigkeit der Holzschnitzerei geht auf das 17.Jahrhundert zurück und das handwerkliche Können wurde bis heute von Generation zu Generation weitergegeben. Auch heute noch widmet sich ein beachtlicher Teil der Bevölkerung dieser Kunst und in den drei Dörfern des Tales (St.Ulrich, St.Christina und Wolkenstein) befinden sich zahlreiche renommierte Ateliers. Auch dank der Gründung der Berufsschule für Holzschnitzerei, die im Jahre 1872 von dem jungen Bildhauer Ferdinand Demetz eröffnet wurde, konnte sich die Schnitzkultur weiterentwickeln und ein sehr hohes Niveau erreichen, sodass St. Ulrich heute als das internationale Zentrum dieses Kunstzweiges angesehen werden kann. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte eine wachsende Nachfrage nach Schnitzereien zu einer bedeutenden Entwicklung im Produktionssystem: mithilfe von modernen Maschinen konnte man die Produktion steigern, um die große Nachfrage zu stillen, ohne aber dabei die Qualität des Produkts zu beeinträchtigen. Heute schaffen die grödner Künstler ihre Werke, indem sie die maschinell vorgefertigten Rohlinge (die mithilfe von Pantografen produziert werden) in Handarbeit zu Ende schnitzen, viele aber schaffen ihre Werke aber auch in reiner Handarbeit. So entstehen wunderschöne sakrale und profane Figuren, die im Zeichen einer einzigartigen Tradition stehen und sich trotzdem stets erneuern.